Belladonna
Belladonna wird aus der giftigen Tollkirsche (Atropa belladonna) gewonnen und findet nicht nur in der Tierhomöopathie, sondern auch in der Behandlung von Kindern häufig Einsatz. Es ist ein rasch wirkendes Mittel bei akut einsetzenden Beschwerden.

Pflanze
Die Tollkirsche gehört zu den Nachtschattengewächsen. Der Busch mit bis zu 150cm Wuchshöhe trägt im Herbst die charakteristischen dunkelviolett glänzenden Beeren – VORSICHT, denn diese sind giftig. Die Pflanze wächst in Mitteleuropa auf Waldlichtungen bis 1600 m.ü.M.

Arzneimittelbild
Belladonna bewährt sich besonders bei heftigen (lokalen) Entzündungen mit starker Rötung, Hitze, Brennen, Schwellung und heftigen Schmerzen. Die Beschwerden kommen schlagartig, verschwinden dann wieder, um plötzlich zurückzukehren. Das Krankheitsbild von Belladonna zeigt also Symptome, welche periodisch auftreten. Das plötzliche hohe Fieber verschwindet beispielsweise, um später wieder anzusteigen. Die Patienten sind meist von robuster Gesundheit und werden dann ohne Vorwarnung plötzlich krank, speziell abends und nachts. Sie reagieren äusserst empfindlich auf (kalte) Zugluft und schwitzen sofort dampfend-heiss. Begleitet wird der Zustand oft von Schwindel, Zähneknirschen, Delirium und zorniger Reizbarkeit.

Linderung finden die Patienten durch Ruhe, kalte Umschläge, festes Einbinden oder dadurch zugedeckt zu sein. Erschütterung, Bewegung, starke Sinnesreize, wie Lärm und Licht sowie Durchzug verschlimmern den Zustand der Patienten.

Indikationen

  • Stirnhöhlenentzündung mit hohem Fieber
  • Ohrenentzündung plötzlich auftretend
  • Lungenentzündung mit hohem Fieber
  • Keuchhusten mit trockenem bellendem Husten
  • Rachenentzündung

Fazit
Die Frucht der Belladonna Pflanze wechselt während der Reifung ihre Farbe von grün zu glänzend schwarz-violett. Dieser Farbumschlag kommt plötzlich, was sich im Arzneimittelbild mit dem heftigen und intensiven Auftreten der Krankheiten widerspiegelt.  Nach einer ersten Linderung mit dem Mittel Belladonna (C30 ca. 3x im Abstand von 15min), ist häufig ein passendes Folgemittel nötig, um den Patienten endgültig zu heilen.