Dulcamara
Die homöopathische Arznei Dulcamara wird aus den jungen Blättern und Blüten des Strauches Solanum dulcamara gewonnen. Die Pflanze ist in ganz Europa an feuchten Standorten, wie Ufergegenden zu finden und entwickelt im Sommer rispenartige, violette Blüten, welche im Herbst zu den charakteristisch, leuchtend roten Beeren heranreifen. Der bittersüsse Geschmack der hochgiftigen Beeren ist namensgebend.

Da es sich um ein Nachtschattengewächs handelt und sich der Name der Pflanze aus dem Gattungsnamen «Solanum» (lat: «solari» bedeutet schmerzstillend) und dem Zusatz der Geschmackbeschreibung der Beeren «dulcamara» (lat: «dulcis» bedeutet süss, «amara» bedeutet bitter) zusammensetzt, wird der Strauch auch als «Bittersüsser Nachtschatten» bezeichnet.

Dulcamara gilt als typisches Mittel bei Empfindlichkeit gegen Nässe und Kälte. Bei Erkrankungen, die durch die Folgen von feuchten Witterungsverhältnissen oder beim Wechsel von heissen Tagen und kalten Nächten entstehen, kommt die Behandlung mit Dulcamara in Frage. Ebenso findet Dulcamara Anwendung bei Erkrankungen in Folge von plötzlichen Kälteeinbrüchen im Spätsommer, nach Unterkühlung, Durchnässung (z.B. Schwitzen) oder Zugluft.

Typische Begleitsymptome von Dulcamara sind eitrig, schleimiger Augen- oder Nasenausfluss, sowie Hautsymptome, beispielsweise Ekzeme oder Nesselsucht mit starkem Jucken und Quaddelbildung. Häufige Indikationen von Dulacamara sind Nieren- und Blasenentzündungen nach Unterkühlung.

Eine Verschlechterung der Symptome durch Nässe oder Kälte, sowie die Verbesserung der Symptomatik durch Wärmeanwendungen oder warmes Wetter sprechen für den Einsatz von Dulcamara. Ebenso verbessern sich Symptome, welche den Einsatz von Dulcamara erfordern, durch Bewegung.

Bewährte Indikationen für Dulcamara:

  • Blasenentzündung (Einsatz von Dulcamara v.a. bei ersten Symptomen)
  • Bindehautentzündung (bei nasskaltem Wetter oder als Begleitsymptom bei Erkältungen)
  • Ohrenentzündung (bei feuchter Kälte, mit Beteiligung der Nebenhöhlen)
  • Entzündung der Nebenhöhlen (mit gelbem Nasenausfluss)
  • Bronchitis (bei feuchtem Wetter mit schleimigem Auswurf)
  • Asthma (besser im Sommer, schlechter bei feuchtkaltem Wetter)
  • Hautausschläge
  • Durchfall (nach einer Erkältung im Sommer)