Hepar sulfuris

Die homöopathische Arznei Hepar sulfuris zeichnet sich vor allem durch eine grosse Schmerzempfindlichkeit aus. Das mürrische Gemüt und der Mangel an Lebenswärme sind ausserdem typisch.

Hepar sulfuris kommt in der Natur so nicht vor, sondern wird durch einen Prozess hergestellt: Das gelbbraune, kristalline, stinkende Pulver entsteht durch das Verglühen von gemahlenem Perlmutt der Austernschale zusammen mit Schwefel.

Hepar sulfuris gilt als typisches Mittel bei akuten, eitrigen Entzündungsprozessen. Jegliche Entzündungsprozesse, die akut auftreten und schmerzhaft sind können ein Hinweis auf Hepar sulfuris sein. Auch akute Erkrankungen der Atemwege (Pharyngitis, Bronchitis, Pneumonie) sowie eitrige Entzündungen von Sinnesorganen sind mögliche Indikationen für diese Arznei.

Tiere mit einer Hepar sulfuris-Konstitution sind eher träge mit schlaffen Muskeln und rissiger Haut. Sie sind häufig unzufrieden, angespannt, mürrisch und können sogar aggressiv erscheinen.  Wegen ihres Bedürfnisses nach Sicherheit und Geborgenheit sind sie häufig auch wenig unternehmungslustig. Durch ihre stete Reizbarkeit kann es zu heftigen Überreaktion gegenüber äusseren Einflüssen wie Lärm, Stress oder Kälte kommen. Generell sind Hepar sulfuris-Konstitutionen eher frostig mit einem Mangel an (Lebens-)Wärme und bevorzugen deshalb meist warme Plätze zum Liegen.

Typischerweise tritt bei Krankheiten, die nach Hepar sulfuris verlangen eine Verschlechterung der Symptome durch Kälte oder Zugluft auf, während eine Verbesserung der Symptomatik durch Wärme auftritt.

Bewährte Indikationen:

  • Abszesse mit stinkendem Eiter (stinkt wie alter Käse)
  • Konjunktivitis mit eitrigem Sekret
  • Sinusitis mit eitrigem, teils blutigem Sekret
  • Otitis mit stinkender Eiterbildung im Ohr
  • Entzündungen der Atemwege nach kühlem Wetter oder Zugluft